Kultur



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* Merry Christmas and happy holidays to all readers *

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Allen Leserinnen und Lesern unseres Blogs ein frohes Fest und erholsame Feiertage

کریسمس همگی مبارک

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Es ist soweit! Unser Blog feiert heute sein vierjähriges Jubiläum!

Am 13. Juli 2009 startete unsere tägliche Berichterstattung zu den Protesten gegen die gefälschte Präsidentschaftswahl in Iran. Kaum eine Woche ohne Demonstrationen der sogenannten Grünen Bewegung, die immer wieder die korrekte Auszählung der Wahlstimmen für die Kandidaten Mir Hossein Moussavi und Mehdi Karroubi forderte.

Demonstration in Teheran (Juni 2009)

Demonstration in Teheran (Juni 2009)

Kaum eine Woche, in der die zornige Menge nicht öffentlich fragte „Wo ist meine Stimme?“ Gefolgt von blutigen Zusammenstößen mit Polizei, Bassidj-Milizen und Revolutionsgarden, die mindestens 129 Opfer forderten.

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Stellvertretend für die vielen Protestopfer nur zwei Namen: Neda Agha Soltan, die auf den Straßen Teherans verblutete, und Sohrab Arabi. Bis zum heutigen Tag ist ihre Ermordung durch die Sicherheitskräfte ungesühnt geblieben, genau wie die aller anderen.

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Die Proteste wurden immer brutaler niedergeschlagen, hunderte Demonstranten, Oppositionelle, Journalisten, Studenten und Anwälte beiderlei Geschlechts verhaftet. Im Februar 2011 wurden die beiden Oppositionsführer samt ihren Frauen unter Hausarrest gestellt und vollkommen von der Außenwelt isoliert. Seither ist es still geworden um die Bewegung, die friedlich für ihre demokratischen Rechte gekämpft hatte.

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Die Stimmen der Millionen mögen eingesperrt, verstummt, geflohen oder vernichtet worden sein, die Forderungen nach Freiheit und Demokratie in Iran sind es nicht. 

Inzwischen haben sie sich weltweit verbreitet; zig neugegründete Verbände in Deutschland und Europa, USA und Kanada bis hin nach Malaysia setzen sich für diese Rechte ein. Ob Mahnwachen oder Demos, Flashmobs oder Diskussionsrunden, Appelle zur Freilassung politischer Gefangener auf Facebook und Twitter, die Bewegung lebt weiter. Künstler, Sänger und Schauspieler engagieren sich ebenso wie Hausfrauen, Schüler, Gewerkschafter und Studenten.

An dieser Stelle sei allen Bloggerinnen und Bloggern gedankt, die weiter berichten, allen voran Julias Blog für die vielen Übersetzungen, Nima mit seinem Didare Sabz, Lutz Bucklitsch für die Flüchtlingshilfe Iran und Helmut Gabel mit Mehr Iran.

Herzlichen Dank an alle Leserinnen und Leser aus 146 Ländern! Bleiben Sie uns treu. Wir werden weiter berichten für Freiheit und Demokratie in Iran!


Exklusiv für alle Oktoberfest-Liebhaber: Unser international agierendes Korrespondentennetzwerk hat uns vorab dieses Poster für 2013 geschickt. Mit Dank an Marie Rose…

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Weiterer Beitrag von Marie Rose: Das Dorf Mojen – Ein Ausflug in die Vergangenheit

Nachtrag: Posting mit freundlicher Genehmigung vom Klages Kalender Verlag – ©www.facebook.com/KlagesKalenderVerlag


„The Past“: Trailer zum Cannes-Beitrag von Oskar-Preisträger Asghar Farhadi

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Nachtrag zur Berlinale: Menschen im Hotel (Porträt des Künstlers Bahman Mohasses)

Filmstudios bereit für Psychothriller von Marjane Satrapi: „The Voices“ entsteht in Babelsberg

Porträt der Künstlerin Anahita Razmi: Versuche über den Kulturtransfer

Anahita Razmi – Automatic Assembly Actions

Traumland der Albträume: Iranische Kunst in Freiburg

Iranische Dichterinnen und Dichter vom 9. Jahrhundert bis heute

Orientalische Gedichte: Im Morgenland des Gefühls

Aserbaidschan: Feiern zum 900. Geburtstag der iranischen Dichterin Mahsati Ganjavi 

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Neue iranische Literatur auf Deutsch: Kein Himmel über dem Gottesstaat

Alternative iranische Szene: Pirate Radio Arazel

„Arab Idol“: Syrisches Anti-Kriegslied von Abdel Karim Hamdan wird zum YouTube-Hit

Impulsive Musik, ruhiger Musiker – Der iranische Percussion-Künstler Mohammad Reza Mortazavi

Fotobericht: Shahzadeh-Garten in Mahan bei Kerman

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Der Kyros-Zylinder auf Tour durch die USA

Eine kurze Geschichte der Menschenrechte: Der Kyros-Zylinder (539 v. Chr.)

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Dokumentation: Das antike Teheran 

Archäologischer Survey der Universität von Durham: Socio-Economic Transformations on the Tehran Plain 


Aftabeh

Kannenförmiges Gefäß, vorzugsweise aus Kunststoff, zur feuchten Reinigung des oberen Teils der unteren Körperhälfte nach Besuch eines gewissen Örtchens. Iraner im Exil behelfen sich normalerweise mit Gießkannen. Für die anschließende Sauerei im Bad gibt es allerdings noch keine Lösung.

Der Oberste Führer Khamenei hatte 2012/2013 zum Jahr der „Nationalen Produktion“ ernannt, unter anderem für dieses unentbehrliche Gerät.

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Chaghale Badom

Unreife Mandeln, die man ungeschält mit Salz isst. Das islamische Regime wollte ihren Verzehr aufgrund der politisch bedenklichen Farbe verbieten, hat dann aber darauf verzichtet – Chaghale Badom sind nur zu Frühlingsbeginn erhältlich.

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Ghormeh Sabzi

Persischer Lammfleisch-Eintopf mit Bohnen und Kräutern (Rezept) – hier die patriotische Variante.

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Hedschab, Hijab

Spezielles Tuch zur Verhüllung gefährlicher, weil verführerischer weiblicher Körperpartien und -zonen. In der Ganzkörpervariante als Tschador…

Frauen-Fußballteam von Qom

Frauen-Fußballteam der heiligen Stadt Qom

Oder hier als Kopftuch

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Improvisation

Nicht nur aufgrund der Sanktionen erforderlich, auch andersartige Probleme werden so in Iran mühelos gemeistert. Im Falle der Sanktionen nennt sich das „khod-kafayi“ (Autarkie), andernfalls ist es ein Beweis iranischer Genialität.

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iran genius

Jamkaran, Dschamkaran

Der Brunnen von Jamkaran gilt als derzeitiger Wohnsitz des Mahdi, dem 12. Imam der Schiiten. Laut Überlieferung wird der Verborgene Imam zurückkehren, wenn die Welt voller Ungerechtigkeit ist und die Sünde keine Grenzen mehr kennt. Während Ahmadinedjad energisch an der Erfüllung dieser Bedingungen arbeitet, ließ Khamenei kürzlich verbreiten, er sei dem Mahdi persönlich begegnet. Gewöhnliche iranische Pilger müssen hingegen Briefe in ein Erdloch werfen, um seinen Segen zu erbitten.

Verborgener Imam in Jamkaran: Nehme nur Dollar! (Towfigh)

Lawaschak

Schmackhafte süß-saure Blättchen oder Röllchen, meist aus gepresstem Zwetschgen- oder Pflaumenbrei. Dieser Mann bietet selbstgemachtes Lawaschak in Kan (nördlich von Teheran) zum Verkauf an. Quelle: Amir’s Photoblog 

Lawaschak

Sundis

Beliebtes Erfrischungsgetränk in vielen Geschmacksrichtungen. Wurde seit Juni 2009 verstärkt an die Handlanger nach Geschmack der regierenden Mullahs verteilt. Diese sogenannten „Sandis-khor“ verschafften dafür den Anhängern der Grünen Bewegung, die gegen die gefälschte Präsidentschaftswahl protestierten, den Genuss von Knüppeln, Tränengas und Patronen.

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Taarof

Für Ausländer (Nicht-Iraner) weitgehend unverständliche und umständliche Höflichkeitsrituale. Statt langatmiger Erklärungen ein Beispiel:

Warum kommen die Iraner nicht in den Himmel?
Weil sie vor dem Eingang stehen und sagen, „Nein, bitte Sie zuerst!“

Tahdig

Reiskruste. Für deutsche Köche ein Mißgeschick, in Iran eine heißbegehrte Spezialität.

Tahdig

An dieser Stelle müssen wir leider Schluss machen, weil unsere Redaktionskatze Aryobarzan III den Terminal blockiert…

gute nacht-katze

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