Iraner auf Twitter: Wollen keine „Vergebung“ für Wahlproteste von 2009

Journalist Shamsolvaezin kritisiert Rouhani wegen anhaltender Pressezensur

Chaos Computer Club: „Bezahlen unsere eigene Überwachung“

Nima Yushidj: Dichter des Tâti-Dialekts

Konzert in Teheran: Impressionen einer japanischen Pianistin von Iran

Demonstration in Teheran (Juni 2009)

Wahlproteste in Teheran (Juni 2009)

Politik und Wirtschaft 

US-Präsident Obama will Entspannungspolitik gegenüber Iran

Bürgerkrieg in Syrien: Aleppo steht vor einer neuen Dimension des Horrors

Syrien: Abtransport der Chemiewaffen verzögert sich

Korruptionsaffäre in der Türkei: Kritik an Erdogan wird immer heftiger

Umstrittenes Atomprogramm: Iran installiert 1000 neue Uran-Zentrifugen

Khameneis offizielle Website: Wahlproteste von 2009 sind „unverzeihlich

Khameneis Berater Velayati fordert direkte Gespräche mit den USA

Kahrizak-Richter Mortazavi verklagt Arbeitsminister und andere Amtsträger

Dubai und Iran profitieren von wiederbelebten Handelsbeziehungen

Einheimischer Kraftstoff als Hauptgrund für Luftverschmutzung in Iran

erinnerung an protestopfer

Gedenken an die Protestopfer

Menschenrechte 

Zwei Häftlinge in Maschhad hingerichtet

Ahwas: Acht Personen bei sunnitischen Zeremonien verhaftet (FA)

Zeit für Einschüchterungen von iranischen Menschenrechtlern

Doku: Prostitution in Iran


Irans Akademie der Wissenschaften fordert Universitätsreformen von Rouhani

Freitag, 23.8., 21 Uhr: Tweet Storm für inhaftierten Blogger Hossein Ronaghi Maleki

Irans Geheimdienstminister: Emigranten der Grünen Bewegung dürfen zurückkehren (Volksverdummung)

Drogen-Transitland Iran: Flucht in den Rausch

Fotobericht: Tepe Zagheh, neolithische Siedlung in der Ebene von Qazvin

Grüne Bewegung soll bereuen

Grüne Bewegung soll bereuen (Mana Neyestani)

Politik und Wirtschaft 

Atomstreit: Iran beruft bisherigen IAEA-Botschafter ab

Bürgerkrieg in Syrien: Opposition berichtet von mehr als tausend Giftgasopfern

Syrien: Opposition meldet neue Luftangriffe der Assad-Armee

Notstand in Ägypten: Ex-Präsident Mubarak kommt unter Hausarrest

Machtprobe: Ägypten und Türkei hetzen sich gegeneinander auf

Iran bestätigt: Präsident Rouhani reist zu Gesprächen mit Putin nach Kirgistan

Khamenei-Berater Velayati deutet vorsichtige Öffnung nach Westen an

Bündnis zwischen Rouhani und Parlamentspräsident Larijani gegen Hardliner?

Rouhani will Planungsbehörde und Statistikamt zügig wiedereröffnen 

Bombenanschlag in Bangkok: Lebenslang für iranischen Haupttäter  

Chinesische Ölimporte aus Iran im Juli um 12,6 Prozent gesunkentweetstorm ronaghi August 2013

Menschenrechte 

Öffentliche Hinrichtung von drei Häftlingen in Karadj

Zoleikha Moussavi, Mutter von Hossein Ronaghi startet Hungerstreik

Familien von Drogenhändlern protestieren gegen Todesurteile vor Parlament (FA)

Studentenaktivist Siavash Hatam aus Haft entlassen (FA)


Ebi – Royayee Daram, „Hope Concert“ in Berlin

Kampf um Präsidentschaft: Comeback der Reformer in Iran

Hinter Gittern: 100 Stunden Solidarität mit den Gewissensgefangenen in Iran

Audio: SWR-Korrespondent Reinhard Baumgarten zur aktuellen Lage in Iran (empfehlenswert)

Iranische Medien protestieren gegen verschärfte Internetüberwachung

Tageszeitung „Abrar“ erscheint nicht mehr, Redaktion versiegelt (FA)

Golshifteh Farahani – ein Stern am iranischen Kinohimmel

IRI Clowns Haddad Adel und Velayati

Präsidentenwahl: Clowns Haddad Adel und Velayati

Politik und Wirtschaft 

Internet: USA helfen Alliierten gegen Cyberangriffe aus Iran

Westerwelle: Moskau plant jetzt keine Raketenlieferung nach Syrien

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„Iran als Teil der Lösung“ – Politische Implikationen für die Innen- und Außenpolitik

Außenminister Salehi: Keine Änderung der Atompolitik in Iran

Revolutionswächter wie Opposition uneins über ihre Spitzenkandidaten

Bericht zu den iranischen Präsidentschaftswahlen auf Twitter

Islamische Republik: Ahmadinedschads Erbe 

Iranischer Kommunikationsminister: Werden Greenwich-Meridian (GMT) durch Mekka-Meridian ersetzen (FA)

Chef des Iranischen Industrieverbands: 40 Prozent aller Produktionsanlagen sind außer Betrieb (FA)

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Menschenrechte 

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Doppelte Staatsbürgerschaft: Neuer Anlauf im Bundesrat für Doppelpass

Nach Anschlägen: Grenzübergang zum Irak für iranische Pilger geschlossen (FA)


Reformer vor der Entscheidung: Kandidaten Aref, Rouhani oder Wahlboykott?

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Psychopathologie des Alltagstippens: Sigmund Freuds Handschrift als Computerfont

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Khamenei: Bravo, meine Untertanen! Alle Stimmen fürs Regime! (Nikahang Kowsar)

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Atomstreit: Sechser-Gruppe ruft Iran zu unverzüglicher Erfüllung von UN-Forderungen auf

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Gewissheit nach französischen Analysen: Giftgas Sarin in Syrien eingesetzt

Proteste gegen Erdogan: Türkische Polizei setzt Dutzende Twitter-Nutzer fest

Wahlen in Iran – welches Ergebnis wird Ali Khamenei festlegen?

Khamenei: Stimme für jeglichen Kandidaten ist Stimme für die Islamische Republik  

Live-Blog: Zweite TV-Debatte der Präsidentschaftskandidaten

Kandidat Velayati: Die Iraner haben sich an Teuerung und Inflation gewöhnt (FA)

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Nach Erdbeben in Iran: Angeblich Risse im Atomreaktor Buschehr

No to elections!

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Menschenrechte 

Iran: Steinigung als islamisches Gesetz

Gonabadi-Derwisch Saleh Moradi zu 1 Jahr Haft und 1 Jahr Verbannung verurteilt

Bundestag: Gesundheitliche Versorgung von Folteropfern und traumatisierten Flüchtlingen in Deutschland


Die Würfel sind gefallen: „Irans Ex-Präsident Akbar Hashemi Rafsanjani und der Ahmadinejad-Vertraute Esfandiar Rahim Mashaie sind vom Wächterrat von der Präsidentschaftswahl ausgeschlossen worden“ lautete heute die Eilmeldung der österreichischen Tageszeitung Der Standard

Damit bestätigen sich die Gerüchte, die seit heute früh in iranischen Medien in Umlauf waren. Allen voran lanciert von Mehr News, die auch gleich ein Foto der 8 zugelassenen Kandidaten veröffentlicht hat.

8 Kandidaten

Zur Wahl stehen demnach Said Jalili (o.li.), Atomunterhändler und Favorit des Obersten Führers Khamenei. Teherans Oberbürgermeister Mohammad Baqer Qalibaf, der ehemalige Parlamentssprecher Gholamhossein Haddad Adel, der außenpolitische Berater des Revolutionsführers Ali Akbar Velayati, Ex-Atomunterhändler Hassan Rouhani, Rafsandjanis Postminister Mohammad Gharazi, der Konservative Mohsen Rezaei, Ex-General der Revolutionsgarden, und der sogenannte „Reformer“ Mohammad Reza Aref, Khatamis ehemaliger Vizepräsident.

Nur drei Kandidaten sind dem Lager der gemäßigten Konservativen um Ex-Präsident Rafsanjani und der Reformer unter Ex-Präsident Khatami zuzurechnen: Rouhani, Gharazi und Aref. Keiner der drei dürfte über ausreichend Popularität verfügen, um gegen die fünf anderen Kandidaten aus den Reihen der Konservativen und Hardliner erfolgreich zu konkurrieren.

Favorit unter den Hardlinern und Konservativen ist, wie erwähnt, Said Jalili. Allerdings ist er durch seine Auftritte mit EU-Außenamtssprecherin Catherine Ashton bei den Atomverhandlungen eher im Ausland bekannt – in der iranischen Politik spielte er bisher keine maßgebliche Rolle.

almaty konferenz

Anfangs hatte es den Anschein, als favorisiere Khamenei seinen Berater Velayati, der gemeinsam mit Haddad Adel und Qalibaf im sogenannten Bündnis der 2+1 zur Wahl angetreten ist.

2+1 - Velayati, Haddad Adel, Qalibaf

Dagegen sprachen aber wohl auch die lautstarken Proteste von Qalibaf, der sich als Teheraner Oberbürgermeister einen Namen gemacht hat und nicht auf seine Kandidatur verzichten wollte.

Haddad Adel, dem dritten im Bunde, und dem ewigen Kandidaten Mohsen Rezaei werden von iranischen Experten kaum Chancen eingeräumt. Fest steht allerdings, dass sich die Konservativen und Hardliner, die noch 2005 und 2009 Ahmadinedjad unterstützt und mit ihm gemeinsam die letzten acht Jahre das Land regiert, besser gesagt, zugrunde gerichtet haben, trotz wiederholter Aufrufe ihres Führers in den letzten Monaten nicht auf einen einzelnen Kandidaten einigen haben können.

Ausschluss von Rafsanjani und Mashaei und die Folgen

Die unerwartete Kandidatur Rafsanjanis am 11. Mai stellte das zersplitterte Lager der uneingeschränkt regierenden Konservativen und Hardliner vor ein unlösbares Problem, vor allem, weil dieser nach dem Verzicht von Ex-Präsident Khatami massiven Zuspruch aus dem Reformerlager bekommen hat. Durch Rafsanjanis Ausschluss ist nicht nur dieses Problem beseitigt, er stellt auch sicher, dass es nicht wieder wie 2009 zu größeren Demonstrationen und Protesten der Grünen Bewegung und Reformer kommt. Deren damalige Kandidaten Mir Hossein Moussavi und Mehdi Karroubi können sowieso nicht antreten – sie stehen seit Februar 2011 unter „Hausarrest“.  

Demonstration in Teheran (Juni 2009)

Demonstration in Teheran (Juni 2009)

Ähnlich verhält es sich mit dem Ausschluss von Ahmadinejads Favorit Esfandiar Rahim Mashaei. Der Bürochef des scheidenden (Putsch)-Präsidenten ist Khamenei und den mit ihm verbundenen Mullahs schon lange ein Dorn im Auge, propagiert er doch einen „iranischen Islam“ und die Wiederkehr des „Verborgenen Imam“, der die Pfründe der regierenden Kleriker radikal in Frage stellt. Ebenso unerwünscht waren seine positiven Aussagen zum Erzfeind Israel. Es wird also nichts aus der geplanten Machtübergabe nach dem Modell Putin-Medwedew.

AN va Mashaei flag

Der Ausschluss beider Kandidaten, die aus jeweils anderen Gründen in Opposition zu Khamenei und den ihm verbundenen Revolutionsgarden stehen, dürfte jedoch unabsehbare Folgen für die Islamische Republik als politisches System haben. 

Es ist schwer vermittelbar, dass Rafsanjani als einer der Mitbegründer dieser Republik bei der Kandidatenprüfung durch den Wächterrat „durchfällt“. Zugleich ist dies als Kampfansage des Establishments an das unzufriedene Volk zu verstehen, das von Inflation, Arbeitslosigkeit und harschen Wirtschaftssanktionen des Westens gebeutelt wird. Offenbar zieht der Oberste Führer es vor, jeglichen Protest noch vor Beginn der „epischen Wahlen“ im Keim zu ersticken, um in der militärisch gesicherten Friedhofsruhe seinen Kandidaten „wählen“ zu lassen.

Die Ablehnung von Rahim Mashaei ist ebenfalls nicht unproblematisch, da Ahmadinejad in seiner achtjährigen Amtszeit die wichtigsten Positionen landesweit mit seinen Gefolgsleuten besetzt hat. In den vergangenen Wochen und Tagen hat er immer wieder mit vorzeitigem Rücktritt im Falle der Disqualifizierung seines Kandidaten gedroht. Obwohl die herrschenden Militärs bereits angekündigt haben, die Amtsgeschäfte notfalls seinem Innenminister Najjar zu übergeben, ist noch nicht absehbar, ob es nicht doch zu offenen Auseinandersetzungen zwischen dem Ahmadinejad-Lager und den Revolutionswächtern um Khamenei kommt.

Fest steht nach diesem aufregenden Tag nur eines: mit dem Ausschluss der Hoffnungsträger zweier bedeutender politischer Lager hat sich der Khamenei unterstellte Wächterrat für die schlimmste aller möglichen Lösungen zur Beilegung der schwelenden innenpolitischen Konflikte entschieden.

Das Signal an den Westen ist nicht minder fatal. In Iran sind nicht einmal mehr beschränkte demokratische Wahlen möglich, hier hat nur einer das Sagen: der Oberste Führer.