Inzwischen haben Makarem Shirazi, Alavi Gorgani und Nouri Hamedani,drei einflussreiche Groß-Ayatollahs aus der Heiligen Stadt Qom, mehr oder minder explizit dazu Stellung genommen. Makarem Shirazi, allgemein bekannt für seine radikalen Ansichten, bezeichnet ebenso wie Nouri Hamedani den seit 2005 im Kölner Exil lebenden Rapper als „Apostaten“ und somit als vogelfrei. Prompt hat die iranische Webseite „Schia-Online“ ein Kopfgeld von 100.000 Dollar auf seine Ermordung ausgesetzt.
Der Abgeordnete Hossein Ebrahimi, stellvertretender Vorsitzender des Nationalrats für Sicherheit und Außenpolitik im islamischen Parlament, erklärt gegenüber der Journalistin Masih Alinejad sogar freimütig, die Ermordung Najafis sei rechtens und die Pflicht eines jeden Muslimen.
Obwohl Najafi in mehreren Interviews dem Vorwurf widersprochen hat, mit seinem Song die schiitischen Imame beleidigen zu wollen, kommt aus der Islamischen Republik kein Protest gegen diesen absurden Schuldspruch. Im Kulturmagazin „Shabahang“ beklagt der exilierte Karikaturist Nikahang Kowsar zu Recht, dass nicht einmal die gemäßigten oppositionellen Groß-Ayatollahs Dastgheyb und Bayat Zanjani öffentlich dagegen Stellung bezogen haben.
Abgesehen davon soll mit dieser Todesdrohung die Opposition im In- und Ausland mundtot gemacht werden. Es verwundert deshalb sehr, dass bisher keine iranische Organisation, die sich im Exil für die Menschenrechte in Iran einsetzt, gegen diese sehr reale Drohung protestiert hat. Offiziell wurde das Todesurteil nur vom Schah-Sohn Reza Pahlavi verurteilt. Anscheinend hat man vergessen, dass der beliebte iranische Sänger Fereydoun Farrokhzad 1992 in Bonn vom Geheimdienst des Regimes brutal abgeschlachtet wurde.
Höchste Zeit also, dass sich auch die iranische Exilgemeinde und ihre deutschen Sympathisanten zu Wort melden. Vorschläge für Aktionen oder Solidaritätserklärungen sind äußerst willkommen. Wir dürfen Shahin Najafi nicht alleinlassen!
Update: Aufruf von Aktivisten aus Dänemark zu Protestkundgebungen am Samstag, dem 26. Mai 2012
We invite you to organize protest rallies across the world; please send us your contact info in regards of the time and the location of your protest to the admin of „We defend Shahin Najafi & Freedom of expression“ Facebook page email address: s.shahinnajafi@gmail.com
Protestaktion vor der iranischen Botschaft in Kopenhagen