Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani hat am Wochenende seine Amtsgeschäfte aufgenommen. Am Sonntag legte er im Parlament seinen Amtseid ab, nachdem das geistliche Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei seine Wahl am Tag zuvor bestätigt hatte. Rouhani kündigte an, sich für eine Aufhebung der internationalen Sanktionen gegen Iran einzusetzen.
Nach der Ernennung von Mohammad Nahavandian zum Stabschef hat der neue Präsident dem Parlament die Liste der Kandidaten für seine neue Regierung vorgelegt. Neben bekannten Gesichtern wie dem ehemaligen Ölminister Bijan Zangeneh enthält sie vorwiegend Technokraten und Pragmatiker aus dem Umfeld des ehemaligen Präsidenten Rafsandjani, sowie vom Center for Strategic Research, dem einzigen bedeutenden iranischen Think Tank, den Rouhani seit 1992 leitet. Mehrere Kandidaten waren bereits unter dem ehemaligen Premierminister Mir Hossein Moussavi (als Oppositionsführer inzwischen unter Hausarrest) und dem politisch marginalisierten Reformpräsidenten Khatami im Amt.
Entgegen Rouhanis Wahlversprechen für mehr Gleichberechtigung erscheint keine einzige Frau unter den Nominierten. Diese müssen noch in den kommenden zwei Wochen vom Parlament im Amt bestätigt werden. Angesichts jüngster Attacken der herrschenden Hardliner ist daher mit Änderungen zu rechnen.

Die Vizepräsidenten
Erster Vizepräsident: Es’haq Jahangiri (am 5. August offiziell im Amt bestätigt, Industrieminister unter Khatami)
Vizepräsident für parlamentarische Angelegenheiten: Teimour Ali Asgari
Vizepräsident für politische Angelegenheiten und Sicherheitspolitik: Hodjatoleslam Ali Younesi (Khatamis Minister für Nachrichtendienste)

Hodjatoleslam Ali Younesi
Vizepräsident für exekutive Angelegenheiten: Morteza Bank
Vizepräsident für Supervision und strategische Angelegenheiten: Mohammad Bagher Nobakht
Vizepräsident und Chef der Iranischen Organisation für Kulturerbe, Handwerk und Tourismus: Reza Salehi
Rouhanis Kanzlei
Leiter der Präsidialverwaltung: Hossein Fereydoun (Bruder des Präsidenten)
Stabschef: Mohammad Nahavandian (bereits im Amt bestätigt, bisheriger Chef der Industrie- und Handelskammer)

Mohammad Nahavandian
Chefberater: Akbar Torkan
Berater für Auswärtige Angelegenheiten: Mahmoud Sariolqalam
Die Minister
Minister für Öl: Bijan Namdar Zanganeh (Erdölminister unter Khatami, Energieminister unter Moussavi, sowie weitere Ministerämter)

Bijan Namdar Zangeneh
Innenminister: Abdolreza Rahmani Fazli (bisher Chef des Obersten Rechnungshofes, Parlamentspräsident Larijani nahestehend)

Abdolreza Rahmani Fazli
Wirtschaftsminister: Ali Tayebnia

Ali Tayebnia
Minister für Nachrichtendienste: Seyyed Mahmoud Alavi (Mitglied des Expertenrats)

Seyyed Mahmoud Alavi
Minister für Energie: Hamid Chitchian
Verteidigungsminister: Hossein Dehghan
Minister für Industrie, Bergbau und Handel: Mohammad Reza Ne’matzadeh

Mohammad Reza Nematzadeh
Minister für Arbeit, Genossenschaften und Soziales: Ali Rabiei
Landwirtschaftsminister: Mahmoud Hojjati
Minister für Straßen- und Stadtentwicklung: Abbas Akhoundi
Minister für Bildung: Mohammad Ali Najafi (Moussavis Wissenschaftsminister, Rafsandjanis Bildungsminister, Chef der Planungsbehörde unter Khatami)

Mohammad Ali Najafi
Gesundheitsminister: Hassan Hashemi Qazizadeh
Minister für Sport und Jugend: Massoud Soltanifar
Minister für Auswärtige Angelegenheiten: Mohammad Javad Zarif (UNO-Botschafter von 2002-2007)

Mohammad-Javad Zarif
Justizminister: Mohammad Javad Montazeri
Minister für Kultur und islamische Führung: Ali Jannati (Sohn des radikalen Ayatollah Jannati, aber politisch gemäßigt)
Minister für Informations-und Kommunikationstechnologie: Mahmoud Vaezi (Diplomat und ehemaliger Geschäftsführer der iranischen Telekom)

Mahmoud Vaezi
Minister für Wissenschaft, Forschung und Technologie: Ja’far Meili Monfared
Quelle: Website von Präsident Rouhani