Die dritte Konferenz der Unity for Democracy for Iran (UDI) in Prag endete am Nachmittag des 18. November 2012. Die Beschlüsse der Konferenz wurden verlesen und von der Mehrheit der Teilnehmer angenommen.
Das Abschluss-Kommuniqué* lautet:
Iran ist eine der wenigen antiken Zivilisationen, die trotz verschiedener Geschehnisse noch immer Bestand hat. Im Laufe der Geschichte haben sich jedoch ihre geografischen Grenzen, Einwohner, Religionen und Sprachen verändert. Das Land ist auch immer wieder erobert worden, hat aber nicht seine Unabhängigkeit verloren.
Panel zu Wirtschaft und Sanktionen: Shahriar Ahy, Reza Taghizadeh und Jamshid Assadi
Jedes der oben genannten Geschehnisse hätte an sich die Nation für immer auf die Seiten der Geschichtsbücher verbannen können. Insofern besteht das Geheimnis der Beständigkeit Irans in nichts anderem als der Zivilisation und pluralistischen Kultur dieses alten Landes. Die Qualität dieser Zivilisation und ihrer Kultur ist das Geheimnis der Kontinuität unserer Geschichte, und ihr Reichtum ist der Grund für unser Überleben. Iran befindet sich heute in einer seiner kritischsten historischen Phasen. Das herrschende Regime ist gekennzeichnet durch Übergriffe auf die iranische Nation, Feindseligkeit gegenüber unserem Kulturerbe und der Zivilisation, gefährliche Außenpolitik und Abenteurertum sowie Grausamkeit, Korruption und fehlendes Management, die uns allesamt mit einer dunklen Zukunft konfrontieren. Es ist abzusehen, dass die Unfähigkeit des Regimes, die Wirtschaft zu kontrollieren, die Unzufriedenheit und Frustration in den meisten Teilen der Gesellschaft erhöhen wird. Unsere nationale Kultur wird uns jedoch helfen, eine zivilisierte Art und Weise des Übergangs zur Demokratie zu finden.
Beitrag von Mohammad Javad Akbarein (Reformer und Journalist) zur Kriegsgefahr
Wir sollten uns bewusst sein, dass es den Kriegstreibern und Gewaltbereiten innerhalb des Regimes und der Gesellschaft in diesen entscheidenden Tagen gelingen könnte, die Emotionen anzustacheln und Wut und Rachegefühle zu provozieren, die zu Konflikten führen könnten.
Das Bewusstsein der Männer und Frauen unserer Gesellschaft von dieser tödlichen Gefahr ist eine Quelle großer Inspiration. Deshalb müssen wir uns auf die gewaltfreien und friedlichen Aspekte unserer Kultur berufen. Jeder von uns muss sich verantwortungsvoll dafür einsetzen, dass unser Schicksal durch Dialog und Wahlen, aber nicht auf dem Kriegsfeld oder durch das Töten von Landsleuten bestimmt wird.
Beitrag von Majid Mohammadi (Soziologe): 4 Strategien der Opposition
Wir verdienen es, Toleranz statt Gewalt und Vernunft statt inhumaner Instinkte und blinder Gefühle zu wählen. Wir müssen versuchen, auf dem Weg des Übergangs zur Demokratie in Iran nicht wieder dieselben Fehler zu begehen. Die Zukunft gehört uns, und unsere gemeinsame Kultur wird diesen Weg erhellen. Wir müssen dieses flammende Licht weiter aufrecht erhalten, um unseren Weg nicht zu verlieren.
Verlesung des Abschluss-Kommuniqués durch Mohsen Sazegara